Gleich zu Beginn, Babykekse sind natürlich kein essentielles Lebensmittel. Sie müssen nicht fester Bestandteil der Ernährung sein. Aber so ab und an, findet man als Eltern eine kleine Leckerei für den Nachwuchs ja doch ganz angebracht. Zum Beispiel als extra Genuss am Wochenende oder als Überraschung in der Brotdose. Umso schöner wäre dann ein Keks der nicht nur lecker ist, sondern auch sättigt und Nährstoffe enthält, die dem Kind zugute kommen. Wir geben gerne ein paar Tipps für eine gesündere Kekswahl.
Werden Kekse mit Vollkornmehlen hergestellt?
Babykekse bestehen aus Mehl, Zucker, Öl oder Fett und Backtriebmittel. Backtriebmittel (zum Beispiel Backpulver) sorgen dafür, dass ein Keks die richtige luftige, spröde Struktur bekommt. In einem Keks ist ein winziges bisschen Treibmittel schon ausreichend. Der grösste Anteil der Kekse besteht aus Mehl. Darum ist es umso wichtiger, dass die Kekswahl auf Kekse fällt, die aus nahrhaften Mehlsorten hergestellt werden, statt aus hochverarbeiteten und nährstoffarmen Mehlen. Entscheide dich daher vorzugsweise für Vollkornmehl anstelle von Weißmehl. Du kannst er mit Weißbrot und Vollkornbrot vergleichen. Es wird auch hier geraten zu Vollkornbroten zu greifen, da diese mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe, gute Fette und andere Baustoffe enthalten als Weißbrot. Bei den Babykeksen verhält es sich nicht anders. Glücklicherweise gibt es Babykekse die aus 100% Vollkornmehl hergestellt werden.
Steckt in Babykeksen eigentlich Zucker?
Ja, auch Babykekse enthalten immer eine Form von Zucker. Denn Zucker hat wichtige Funktionen wie Geschmack, Knusprigkeit, Haltbarkeit und Farbe. Deshalb kann dieser nicht einfach weggelassen oder ersetzt werden.
Zucker ist eine Energiequelle und wird schnell ins Blut aufgenommen, wo er einen Zuckerpeak verursacht. Der Körper möchte dieses Zuckerhoch anschließend senken und tut dies, indem er Insulin produziert. Insulin hilft, die Energie von Zuckern zu den Zellen zu transportieren. So bekommt der Körper einen Energieschub. Wenn der Körper diese Energie nicht richtig entsorgen kann, weil zum Beispiel auf der Couch gelümmelt wird, wandelt der Körper die vorhandene Energie in Fett um. Das Knifflige daran ist, dass das Fett nicht die erste Wahl ist, um als Energiequelle zu fungieren, wenn dein Körper wieder neue Energie benötigt.
Zucker in Ballaststoffen verpackt
Glücklicherweise können wir verhindern, dass der Zuckerpeak im Blut so hoch wird, dass ein Energieüberschuss entsteht. Dieser Schubs in die richtige Richtung wird von den Ballaststoffen verursacht. Das passiert dann, wenn der Zucker in komplexe Stoffe, wie Ballaststoffe in Vollkornmehlen, verpackt ist. Der Magen ist zunächst damit beschäftigt, die komplexen Stoffe zu öffnen und zu verdauen. Dadurch dauert die Freigabe von Zucker im Körper länger und der Zuckerpeak im Blut wird geringer ausfallen.
Wusstest du, dass Ballaststoffe so komplex sind, dass der Körper sie nicht einmal abbauen kann? Die Ballaststoffe gelangen vollständig in den Dickdarm. Dort befindet sich unser Mikrobiom. Dies ist eine Kombination aus enormen Mengen an Bakterien, Pilzen und Hefen. Sie können einen Teil der Ballaststoffe verdauen und in kleinere Partikel umwandeln, die wir im Körper wieder aufnehmen können. Eine ziemlich praktische Zusammenarbeit. Die anderen unverdaulichen Ballaststoffe helfen, den Stuhl aufzuweichen, indem sie Wasser binden. Deshalb ist es bei Durchfall oder Verstopfung immer ratsam, nach und nach mehr Ballaststoffe zu sich zu nehmen und ausreichend Wasser zu trinken.
Raffinierter oder unraffinierter Zucker?
Babykekse können mit hochverarbeitetem Kristallzucker gesüßt werden, aber Hersteller können sich auch für eine unverarbeitete, unraffinierte Sorte entscheiden. Ein Beispiel hierfür ist Kokosblütenzucker. Laboruntersuchungen zeigen, dass Kokosblütenzucker reich an einer Reihe essentieller Mineralien ist. Die Tatsache, dass es sich um Rohzucker handelt, macht sich auch in Farbe, Geruch und Geschmack von Rohzucker bemerkbar.
„Süßstoffe sind daher wie ein Wolf im Schafspelz. Mein Rat ist, die natürliche Variante zu wählen: so wenig verarbeiteter Zucker wie möglich aus natürlicher Quelle.“
Süßstoffe, ja oder nein?
Einige Babykekse und andere Produkte enthalten sehr wenig Zucker, sind aber dennoch süß. In solchen Fällen hat der Hersteller oft Süßstoffe verwendet. Süßstoffe fallen nicht unter die Kategorie der Zucker, da sie sich in ihrer molekularen Struktur unterscheiden. Das scheint ein gutes Ergebnis zu sein, aber was passiert mit Süßstoffen im Körper? Einige der Süßstoffe liefern fast keine Kalorien und somit auch keine Energie für deinen Körper. Das ist gut für die Linie, aber wie funktioniert das eigentlich? Süßstoffe können von unserem Körper nicht abgebaut werden, genau wie Ballaststoffe. Sie gelangen in ihrer Gesamtheit in den Dickdarm und landen so in unserem Mikrobiom.
Die Süßstoffe sind oft synthetisch (künstlich hergestellt) und eine neue Art von Nahrung für die Bakterien. Die Bakterien stellen aus Süßstoffen ganz andere kleine Substanzen her als aus Ballaststoffen, und diese neuen kleinen Substanzen können für den Dickdarm oder sogar für den gesamten Körper sehr unnatürlich sein. Sie können zum Beispiel einen gereizten Darm verursachen. Außerdem können andere Hormone gebildet werden, die dann auf den gesamten Gemütszustand und das Wohlbefinden Einfluss haben können. Süßstoffe sind also wie ein Wolf im Schafspelz. Mein Rat ist es, die natürliche Option zu wählen: so wenig verarbeiteter Zucker wie möglich, aus natürlicher Quelle.
Noch einmal zusammen gefasst:
Entscheide dich für Vollkornkekse
Bevorzuge unraffinierten Zucker, aus natürlicher Quelle (z.B. Apfelsaft oder Urzucker)
Mache einen Bogen um Palmfett
Vermeide Süßstoffe wie Sorbit, Acesulfam K
Und klar, lecker so ein Babykeks für Sprössling, aber dann nur ab und zu.